Die Mittlere Wespe
~ Dolichovespula media ~
Aussehen und Größe:
Die Mittlere Wespe kann die typische für unsere Wespenarten gelb-schwarz gefärbte Körperzeichnung aufweisen, kann aber auch einen schwarzen Körper mit sehr feinen gelben Binden haben. Die Mittlere Wespe wird teilweise auch als "kleine Hornisse" bezeichnet, diese Bezeichnung kommt daher, dass die Königin teilweise von ihrer Größe und Farbe einer Hornissen Arbeiterin sehr ähnlich sieht, sie hat rostrote Beinansätze und zwei gelb-rötliche Zeichnungen, seitlich am Rücken. Diese Zeichnungen sehen wie eine liegende 1 aus. Deshalb sollte eine genaue Bestimmung anhand der Rückenzeichnung gemacht werden.
Bei den Arbeiterinnen und Männchen ist die Körpergröße gleich, sie liegt zwischen 15 und 19 mm. Königinnen sind etwas größer, ihre Größe liegt zwischen 18 und 22 mm.
Lebensweise:
Wie bei den meisten Wespenarten führt auch hier die Königin ihr Volk alleine.
Die junge Königin beginnt Mitte bis Ende April mit dem Bau des Nestes. Das Nest wird eine Größe von etwa 30 cm im Durchmesser und 3 bis 6 Wabenebenen haben. Zwischen 250 und 500 Individuen werden im Normalfall das Nest besiedeln. Wobei man auch von Meldungen mit Nestern, die bis zu 1200 Tieren beherbergen, lesen kann.
Der Großteil der Nester befindet sich Siedlungsbereich, hier oft in Gärten mit vielen Sträuchern oder Hecken. Dort fällt die ansonsten sehr friedliche Wespenart erst auf, wenn die Büsche, Sträucher oder Hecke geschnitten wird. Bei sehr starker Erschütterung des Nestes wird auch diese Art abwehrbereit und reagiert mit Stichen. Die Wachsamkeit hält für mehrere Stunden an, dies nätürlich auch dadurch, dass das Nest ansonsten sehr schutzlos der Umwelt ausgesetzt ist.
Mitte bis Ende August verlassen die jungen Königinnen und die Männchen das Nest, die Arbeiterinnen bleiben dann teilweise noch bis Ende September im Nest.
Lebensraum / Nester:
Da die Nester immer im Freien hängen und der Witterung ausgesetzt sind, muss die Wespe für einen Schutz sorgen. Um dies zu bewerkstelligen baut die Wespe mit frischem Holz, da dieses wasserbeständiger ist. Im Normalfall kommt das Holz von Pappeln zum Einsatz, dieses wird dann zusammen mit dem Speichel der Wespen zu einem sehr wasserabweisendem Material. Am Anfang des Nestbaues wird der Nesteingang oft als Tunnel bzw. Röhre gebaut, beim Wachsen des Nestes wird der Eingang zurückgebaut und ist dann oft im unteren Bereich seitlich am Nest. Die Form des Nestes erinnert stark an eine beige-graue Erdbeere, die eine Musterung aus weisßen Streifen hat. Gerne werden die Nester im Siedlungsbereich gebaut, können aber auch in lichten Wäldern am Stadtrand auftretten. Die Nester werden dann in Büschen, Sträuchern, an Bäumen in den unterschiedlichsten Höhen aber gut versteckt gebaut. Dies stellt aber auch eine Gefahr für die Wespen da, bei Schnittarbeiten werden die Nester entdeckt und oftmals aus Unwissenheit beseitigt bzw. zerstört (siehe hierzu auch "Lebensweise").


Ernährung:
Der Wespennachwuchs (die Larven) werden mit einem eiweißhaltigem Brei gefüttert. Hierzu erbeuten die Wespen vor allem Fliegen und Stechmücken bzw. andere Artenn der Zweiflügler, entfernen den Abdomen, die Beine und den Kopf, zerlegen den Brustbereich und zerkauen das Bruststück zu einer Art Brei, der dann an die Larven verfüttert wird. Die adulten Wespen ernähren sich kohlenhydratreich, überwiegend von Blütennektar, von Baum-, Pflanzen- oder Obstsäften, gerne wird aber auch der Honigtau, der von den Blattläusen abgestoßen wird, aufgenommen.
Verbreitung:
Die Mittlere Wespe kommt in ganz Deutschland vor. Ihre Heimat ist Mitteleuropa, sie kann aber auch in Nordeuropa bis hin zum Polarkreis gesichtet werden. In Südeuropa nur in den Gebirgsregionen. Es gibt auch Vorkommen im asiatischem Raum, dort in Russland, in der Mongolei, in Korea und bis nach Japan.
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