Aussehen und Größe:
Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als die Europäische Hornisse. Die Königinnen haben eine Länge von bis zu 30 mm, die Arbeiterinnen sind bis zu 24 mm lang. Der Körper ist überwiegend schwarz, am Hinterleib mit einer dicken gelben Binde. Die unteren Glieder der Beine sind gelb, was ihr im Englischen den Namen „yellow-legged hornet“ einbrachte. Brust und Rücken sind schwarz. Am Kopfschild ist die Stirn schwarz, der Rest des Gesichtsschildes ist orange bis gelblich.
Lebensweise:
Auch bei den Hornissen gibt es nur eine Königin, die ihr Volk führt. Die Königin kommt im Frühjahr aus ihrem Winterschlaf und gründet bei passenden Temperaturen ihr Nest. Die Arbeiten wie Nestbau, Nahrungsbeschaffung und Eiablage muss sie alleine erledigen. Sind die ersten Arbeiterinnen geschlüpft, kümmert sich die Königin nur noch um die Eiablage, sie legt jetzt ca. 40 Eier pro Tag, ab diesem Zeitpunkt sind die Arbeiterinnen für die Pflege der Larven und die Nahrungsbeschaffung zuständig. Im Gegensatz zur Europäischen Hornisse ist die Asiatische Hornisse nicht nachtaktiv. Im Herbst schlüpfen dann Männchen und Jungköniginnen. Die Königin verliert jetzt ihren Status, wird vom Volk nicht mehr so versorgt, baut ab und wird schließlich aus dem Nest geworfen. Es werden etwa 500 Jungköniginnen neu gezogen. Sie fressen sich dann einen Futtervorrat für die Überwinterung an, werden dann von mehreren Drohnen begattet und fliegen zum Überwintern aus. Nur begattete Jungköniginnen überwintern. Anders als bei den Bienen werden die Larven der Königinnen nicht besonders gefüttert, ein genetischer Bauplan bestimmt die Entwicklung der Larve zur Königin.
Lebensraum / Nester:
Die Asiatische Hornisse baut anders als die Europäische Hornisse (Vespa cabro) ihre Nester meistens am Astwerk, es kommen aber auch Dachböden, alte Schuppen, Holzverschalungen auf Terrassen und Balkons und Außenfassaden in Frage. Man findet sie im Hügelland, in den Ebenen und im Siedlungsbereich, Wälder werden auf Grund von vermindertem Nahrungsangebot gemieden. Die Königin baut zuerst ein Primärnest in Sträuchern, welches von Mitte März bis Mitte Juli besiedelt wird. Da diese Nester in Bodennähe sind, kann der Mensch mit den Hornissen in Kontakt kommen, allerdings ist die Asiatische Hornisse genauso friedfertig wie die Europäische Hornisse. Ein Abstand von gut 2 m ist trotzdem ratsam. Ab etwa Mitte Juli ist dann der Bau des sogenannten Sekundärnestes in hohen Bäumen (in mindestens 10 m Höhe) fertig. Somit ist der Kontakt mit dem Hornissenvolk vorbei und durch den Bewuchs des Astwerkes ist das Nest schwer zu finden. Das Volk bezieht dann das Sekundärnest, die Brut im Primärnest wird noch zu Ende versorgt. Die Nester der Asiatischen Hornisse können eine Größe von 1 m Höhe und 70 cm Breite erreichen, besitzen dann zwischen 6 und 12 Wabenebenen und haben ca. 10.000 Zellen. Das Volk hat eine Stärke von bis zu 2.200 Individuen.
Das Gift enthält Proteine, die als Toxine und Allergene wirken können. Daher können sie gesundheitliche Probleme beim Menschen verursachen.
Ernährung:
Adulte Hornissen ernähren sich von Obst / Fallobst und von Pflanzensäften. Beobachten kann man das sogenannte „ringeln“ dabei wird die Rind von Sträuchern abgeschält und die Säfte werden zur Ernährung aufgenommen. Die Brut der Hornissen wird mit dem proteinhaltigem Fleisch von Insekten aufgezogen. Es wird das Fleisch von Fliegen, Libellen, Wespen, Heuschrecken, Bienen, Käfer und Raupen verfüttert. Sie sind dabei opportunistisch, das heißt, sie nimmt als Futter das, was am meisten vorkommt. Anfang des Jahres sind es durch die kältere Zeit vor allem Hummeln und Wildbienen. Mitte des Jahres wird alles, was gefangen werden kann, verfüttert. Ab Spätsommer, wenn das Angebot an Insekten zurück geht, sind es vor allen Bienen (da sie sich in großer Menge vor einem Bienenstock befinden), die als Futter abgefangen werden. Eine Hornisse jagt und verfüttert 50 Bienen pro Tag, da zu diesem Zeitpunkt sehr viele Hornissen unterwegs sind, können so etwa 1000 Bienen pro Tag abgefangen werden. Sie ist auch ein geschickter Jäger, der bei Bienen ein leichtes Spiel hat, da sich die Bienen relativ langsam den Eingang zu ihrem Stock nähern. Sie wartet mit zum Eingang gerichtetem Hinterleib und fängt so die Bienen im Flug ab. Dazu kann sie in der Luft stehen bleiben und kleine Strecken rückwärts fliegen. Die Hornissen können über einen Fangerfolg nicht kommunizieren, also nicht weiter geben wo sie Bienen abgefangen haben. Die Asiatischen Hornissen haben einen Radius von ca. 2 km zur Futtersuche, ist somit ein Bienenstock in der Nähe, wird dieser als Futterquelle gefunden und angeflogen.
Verbreitung:
Der Erstnachweis war im Jahr 2004 in der Nähe von Bordeaux. Von dort über Spanien, Portugal, Italien, Belgien, Niederlande, Großbritannien und seit 2014 im Südwesten Deutschlands. Die ursprüngliche Heimat der Hornisse liegt in China und der Grenzregion zwischen Indien und Myanmar. Nach Frankreich wurde sie vermutlich mit Töpferwaren aus China eingeschleppt.
Erstnachweis in Deutschland war in Waghäusel bei Karlsruhe (BW), der erste bestätigte Nestfund war dann im November 2014 in Büchelberg (RP). Im September 2019 dann auch in Hamburg 2 Nester, die beseitigt wurden.
Alle in Europa nachgewiesenen Hornissen und auch die in Hamburg nachgewiesenen Hornissen sind mit der aus Frankreich stammenden Hornisse genetisch gleich. Die Hamburger Hornissen sind vermutlich auf dem Landweg nach Hamburg verfrachtet worden.
In fast ganz Deutschland hat sie sich mittlerweile ausgebreitet. Sehr stark ist die Ausbreitung im Südwesten und Westen.


Nest und Beseitigung :



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